Die Burg

 

 

 Die Burg Frankenberg

Unsere Vision – die Burg als kulturelle Begegnungsstätte – entwickelt sich seit der Neueröffnung des Bürgerzentrums im Herzen des Frankenberger Viertels im Jahr 2014 von Jahr zu Jahr weiter. In der Burg soll jede(r) Aachener(in) ein Angebot vorfinden, mitgestalten können und abseits vom Alltag inspiriert, bereichert und mit Gleichgesinnten zusammengebracht werden. Wir möchten dem Viertel kulturelle Erlebnisse, Begegnungen und Möglichkeiten zur Vernetzung bieten. Ob groß oder klein, ob Musik oder Malerei, Philosophie oder Politik: Alle Facetten des gesellschaftlichen Lebens werden angesprochen, und Jede(r) ist herzlich willkommen!  

Die Burg Frankenberg wurde in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts als Frankenburg (frank und frei) als unabhängige Wasserburg auf freiem Land erbaut. Ihre Erbauer waren mächtige Adlige, die als Vögte auf die Reichsabtei Burtscheid großen Einfluss hatten. Die Burg diente den jeweiligen „Burgherren“ immer wieder als Bollwerk in Fehden mit der Stadt Aachen. 

Die Burg war mit einem Graben und einer mehrere Meter dicken und hohen Mauer geschützt. Die Ringmauer war mit Zinnen bewehrt und mit Wachtürmen und einem Wehrgang versehen. Zugbrücke und Fallgitter sicherten das Torhaus bzw. den Torbau. Dieser bildete gemeinsam mit weiteren Vorbauten eine Vorburg. Der Hauptturm der Burg war der weithin sichtbare, sich über den Burghof erhebende Bergfried. Die Frankenberger Burg vermittelt noch heute einen nachhaltigen Eindruck davon, wie bescheiden das Leben der Menschen hinter den Burgmauern war.

Im 17. Jahrhundert schwand mit dem Aufkommen der Feuerwaffen die Bedeutung der Burg und damit auch das Interesse an ihrem Erhalt; sie verfiel. Die letzte Erbin aus dem Geschlecht derer von Merode verkaufte den mittlerweile zu einer Ruine verkommenen Besitz an den Aachener Landrat Friedrich Josef Antonius von Coels, und dieser ließ die Burg umfassend sanieren und modernisieren. Dessen Sohn Franz von Coels verkaufte das Anwesen an die Frankenberger Aktiengesellschaft. 

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Burg in die städtebauliche Erschließung der Umgegend zum späteren „Frankenberger Viertel“ integriert als ein in deren Zentrum gelegener Anziehungspunkt. Dafür wurden Vorburg und Wirtschaftshof abgerissen und das Hauptgebäude in ein Wohnhaus umgebaut. Die diagonal auf die Burg zulaufenden Straßen „Schlossstraße“ und „Haßlerstraße“ im ansonsten rechtwinklig angelegten Straßennetz bezeugen noch heute, welche Bedeutung die Planer ihr im Viertel zugedacht hatten. Anfang des 20. Jh. lebte und arbeitete hier der TH-Professor und Flugzeugbauer Hugo Junkers 15 Jahre lang. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Stadt Aachen Besitzerin der Burg und richtete dort ein Heimatmuseum ein. 

Auf Initiative des Frankenb(u)erger e.V. wurde die Burg 2012-2014 mit Mitteln der Stadt Aachen, des Land NRW und der NRWStiftung sowie zahlreicher Sponsoren, renoviert und wieder belebt. Seit dem ist die Burg ein Zentrum im Frankenberger Viertel, in dem Kultur und Begegnungen blühen. Konzerte im intimen Dachgeschoss, Open-Air Veranstaltungen im bezaubernden Innenhof, philosophische und politische Diskussionen, Lesungen, Ausstellungen, ein Markt für Handwerk-Kunst-Design, Vereins- und private Feiern, Seminare und Tagungen finden hier ein Zuhause.